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Liste

B

1867 - 1947

Pierre Bonnard

Nicht mehr die Fläche, sondern Plastizität und Volumen der wundervoll mit Licht modellierten Figur auf dem Sessel stehen in «Femme aux Bas Noirs» (um 1900) im Vordergrund.
Das Bild kündigt damit das Ende Bonnards «Nabis»-Phase und zugleich einen eigenen Stil an. Es gehört zu einer bereits 1893 begonnenen Serie von Aktdarstellungen seiner Lebensgefährtin und späteren Ehefrau Marie Boursin, genannt Marthe.
Aber auch in «Pêcheurs en Barque, Mer de Bretagne» (1907) erweist sich Bonnard erneut als subtiler Kolorist: in der Verteilung des Sonnenlichts oder in den verschiedenen Blautönen von Meereswellen und Fischerhemden.

Bild:
Pierre Bonnard, «Pêcheurs en barque, mer de Bretagne», 1907

1882 - 1963

Georges Braque

«La Table à la Pipe» (1912) gilt als mustergültiges Beispiel des hochanalytischen Kubismus. Für «Le Programme, Tivoli-Cinéma» (1913) verwendete Georges Braque ein Kinoprogramm und unbedruckte Papierstreifen, die er auf die Leinwand klebte und stellenweise mit Kohlestift übermalte. Nach diesen kubistischen Gemälden gehört das Stilleben «Verre et Fruits» (um 1922) einer weiteren wichtigen Periode seines Schaffens an.
In dieser ausgeglichenen Phase, die mit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise von 1929 zu Ende ging, finden sich nach wie vor kubistische Elemente, wie hier Druckbuchstaben.

Bild:
Georges Braque, «Le Programme, Tivoli-Cinéma», 1913

C

1898 - 1976

Alexander Calder

Leicht und grazil schweben die Formen der ca. 1953 entstandenen Metallskulptur «Mobile» des amerikanischen Bildhauers Alexander Calder, der Miró 1928 in Paris kennengelernt hatte. Ihre lebenslange, respektvolle Freundschaft hinterliess auch in ihrem künstlerischen Schaffen tiefe Spuren.

Bild:
Alexander Calder, «Mobile», ca 1953

1839 - 1906

Paul Cézanne

Nicht die reine Wiedergabe des Sichtbaren wurde für Cézanne wichtig, sondern die Sichtbarmachung von Strukturen und einer motivischen Ordnung. Dies lässt sich schon früh in seinen Stilleben erkennen.  
Wie in «Boîte à Lait et Citron» (um 1879) zu beobachten ist, zeigt sich bereits eine Pinselschrift von grösster Freiheit in der strichartigen Behandlung des Tuches.
Noch konsequenter widerspiegeln dies die Schraffuren und «Farbpassagen» in «L`Estaque, le Village et la Mer» (1882). In diesem Dorf liess sich der Künstler immer wieder inspirieren: von der mediterranen Vegetation, den Olivenbäumen und Pinien mit ihren geschlossenen Formen sowie den reizvollen farblichen Kontrasten. Schon seit ca. 1875 beschäftigte sich Cézanne mit dem wichtigen Thema «Badende». «Etude de baigneuses» (1900-06), ein bezauberndes Werk aus locker und dennoch präzis gesetzten Pinselstrichen reflektiert diese Auseinandersetzung aufs Schönste.

Bild:
Paul Cézanne, «L`Estaque, le Village et la Mer», 1882

1887 - 1985

Marc Chagall

Zahlreiche Werke in der Sammlung Rosengart sind mit persönlichen Widmungen an Siegfried und Angela Rosengart versehen. Sie alle sind Ausdruck einer tiefen Freundschaft. So auch die Palette, die Chagall Siegfried Rosengart zum Dank für einen Ratschlag schenkte.
Seine Werke haben einen eigenen, unverwechselbaren Stil. In ihnen mischen sich reale mit phantastischen Welten, bevölkert mit Tieren, Fabelwesen oder Engeln wie in «Les Modèles» (1965) oder in «Le Soleil Rouge» (1983).
Chagalls bevorzugte Themen waren das bäuerliche Russland, z. B. in «Village russe», Liebespaare wie «Le Soir à la Fenêtre» und immer wieder die Bibel wie in «David pleure son Fils Absalom» oder in «Le Christ à la Pendule». Alle diese Werke entstanden in den 1950er-Jahren.

Bild:
Marc Chagall, «Le Soir à la Fenêtre», 1950

D

1877 - 1953

Raoul Dufy

«Le Vieux Port de Marseille» (1908) von Raoul Dufy steht in zeitlicher Nähe zu Utrillos «La Butte Pinson à Montmagny». 
In seiner kräftigen Farbigkeit, den nebeneinander gesetzten Flächen aus reinen Farben ohne Licht- und Schattenmodellierungen und der teilweise freien Farbwahl bei der Ausführung des Wassers im Vordergrund verrät das Werk die Auseinandersetzung Dufys mit der fauvistischen Malweise. Diese hatte er 1905 in einer Ausstellung mit Werken von Henri Matisse kennengelernt.
Dufy begann nach diesem Erlebnis in Südfrankreich im Freien zu malen.

Bild:
Raoul Dufy, «Le Vieux Port de Marseille», 1908

K

1866 - 1944

Wassily Kandinsky

Für «Formes Multiples» (1936), die Kandinsky als seine «launischen Formen» bezeichnete, sind nicht mehr geometrische, sondern biomorphe Elemente und ihre unendlichen Metamorphosen das grundlegende Gestaltungsprinzip. In der linken unteren bzw. rechten oberen Ecke schweben amöben- und larvenartige oder embryonale Gebilde über dem dunklen Bildhintergrund. Sie weisen Formen auf, die an Fadenwürmer und weitere abstrahierte Mikroorganismen erinnern.
Die Anregungen hierfür erhielt Kandinsky u. a. über Illustrationen aus dem Enzyklopädieband zur Zoologie. Diesen fand man in seiner Bibliothek neben naturwissenschaftlichen Abhandlungen wie einem bebilderten Artikel über die Tiefsee.

Bild:
Wassily Kandinsky, «Formes Multiples», 1936

1879 - 1940

Paul Klee

125 tiefgründige Aquarelle, Zeichnungen und Gemälde von Paul Klee bilden den zweiten Schwerpunkt in der Sammlung Rosengart. Sie dokumentieren alle Schaffensperioden des Künstlers – angefangen mit Aquarellen und Zeichnungen ab 1910. Die Werke aus den 1920er Jahren wie die sogenannten «Quadratbilder» («Harmonie blau=orange» oder «Wie ein Glasfenster») und «Farbabstufungen» («Eros» oder «Doppelzelt») faszinieren mit ihrer geometrisierenden Zeichensprache. Dazu kommen Werke mit organischen Formen, freiem Liniengeflecht, symbolhaften Kürzeln oder lose eingestreuten Zeichen: «Fülle» (1938) oder «Wintersonne» (1938). Insgesamt entsteht ein Œuvre ganz eigener Prägung, das den unerschöpflichen bildnerischen wie erzählerischen Reichtum der Kunst Paul Klees widerspiegelt. Darunter befindet sich auch das  «X=chen» (1938), die Zeichnung, die die 16-jährige Angela Rosengart als ihr erstes Kunstwerk erwarb.
«Kunst gibt nicht das Sichtbare wider, Kunst macht sichtbar»: Diese Überzeugung Klees, des Poeten unter den Malern, lässt sich auf das Schönste in dieser einzigartigen Klee-Sammlung nachvollziehen.

Bild:
Paul Klee, «Herzdame», 1922

L

1881 - 1955

Henri Laurens

Die Bronzeplastik «La Femme Assise» (1932) steht in der Sammlung Rosengart neben Modiglianis «Portrait Henri Laurens Assis» von 1915. Die Skulptur von Laurens wurde aus einer figurativ-kubistischen Formensprache entwickelt.

Bild:
Henri Laurens, «La Femme Assise», 1932

1881 - 1955

Fernand Léger

Die Sammlung Rosengart zeigt mit «Contraste de Formes» (1913) das grösste und bedeutendste Beispiel innerhalb der gleichnamigen abstrakten Bildserie, die Léger in den Jahren 1913/14 malte.
Es sind seine kühnsten, ungegenständlichsten Werke. In der Bildmitte verdichten sie sich zu gewaltigen Strängen und suggerieren Räumlichkeit wie Tiefe.

Bild:
Fernand Léger, «Contraste de Formes», 1913

1847-1935

Max Liebermann

Max Liebermann ist einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus. Seine Farbpalette wurde nach einem Aufenthalt in Paris lichter. Das Pastell «Vordergarten in der Villa in Wannsee, Berlin» von 1929 gehört zu den entscheidenden Motiven in Liebermanns Spätwerk, die der Künstler in seinem riesigen Garten vorfand.

Bild:
Max Liebermann, «Vordergarten in der Villa in Wannsee, Berlin», 1929

M

1901 - 1980

Marino Marini

Neben seinen Bildnissen und Akten gestaltete Marino Marini vor allem zahlreiche Variationen von Reiterfiguren, die kentaurenhaft mit dem Pferd verbunden zu sein scheinen: beispielsweise das für Siegfried und Angela Rosengart bemalte Gipsmodell «Piccolo Cavaliere» (1950). Es zeigt das Thema Reiter und Pferd in einer bemerkenswert emotionalen Vitalität.
Nach 1928 wandte sich Marini der Bildhauerei zu. In den folgenden Jahrzehnten schuf er zahlreiche Bildnisbüsten, die in ihrer psychologischen Durchdringung der Gesichter und ihrer feinnervig sensiblen Darstellung in der Kunst des 20. Jahrhunderts ihresgleichen suchen.
«Sich auf den Geist eines Menschen einlassen», lautete Marinis Credo – die Bronzebüste «Porträt Siegfried Rosengart» (1960) offenbart dies vollkommen.

Bild:
Marino Marini, «Piccolo Cavaliere», 1950

1869 - 1954

Henri Matisse

Die Begegnungen mit der orientalischen Kultur auf seiner Marokkoreise (1912) inspirierten Matisse zur Verwendung orientalischer Farben und linearer Muster. Rund vier Jahre danach malte er «Laurette au Turban Blanc» (1916). Die junge, als professionelles Modell arbeitende Italienerin Laurette wurde vom Künstler mehrmals porträtiert.
Das späte Stilleben «Citrons et Saxifrages» (1943) ist ein Farbenfest für die Sinne aus den Grundfarben Gelb, Blau und Rot sowie dessen Komplementärfarbe Grün. Siegfried Rosengart bezeichnete es als «La danse des citrons».
«Nature morte» (1939) ist neben zwei weiteren bedeutenden Zeichnungen ein wunderbares Beispiel des zeichnenden Malers, der mit dem Kohlestift mannigfaltige, der Farbe entsprechende Tonwerte auf das Papier zauberte. Dies nicht etwa mit Hilfe von Schraffuren, sondern mit einem mehr oder weniger breiten, bisweilen verwischten Strich, der oftmals nur eine weisse Fläche umschreibt.

Bild:
Henri Matisse, «Laurette au Turban Blanc», 1916

1893 - 1983

Joan Miró

Joan Miró ist in der Sammlung Rosengart mit drei Werken präsent. Anfang der 1920er-Jahre entfernte sich der Künstler von der gegenständlichen Sehweise und entwickelte eine eigenständige, aus Zeichen, Symbolen und Linien bestehende Bildsprache. Sie weist allerdings konkrete Parallelen zur wirklichen Welt auf, wie in «Danseuse II» (1925) zu sehen ist.
Auch in «Etude pour le Cheval de Cirque» (1926) finden wir eine äusserst knapp formulierte, dennoch entzifferbare Bildsprache vor.
In den Kriegsjahren durchlebte Miró eine Phase äusserster Konzentration und Zurückgezogenheit. Es entstanden ausschliesslich Arbeiten auf Papier, darunter die ungewöhnlich grossformatige und eminent wichtige Gouache «Femmes, Oiseau, Etoiles» (1942).

Bild:
Joan Miró, «Danseuse II», 1925

1884 - 1920

Amedeo Modigliani

Der Künstler ist vor allem durch seine Frauenporträts, Akte und Karyatiden in klaren prägnanten Formen bekannt. In der Sammlung Rosengart ist eines der besten Beispiele der Serie «Cariatide» (1913/14) integriert.
Modigliani malte wiederholt auch Künstlerkollegen und -freunde in repräsentativer Haltung – zu sehen im «Portrait Henri Laurens Assis» (1915).
Obwohl es sich hier um eine Skizze handelt, offenbart sie bereits Modiglianis persönlichen Malstil späterer Bildnisse, z. B. in der Wiedergabe ovaler Gesichter mit schmalen Augen ohne Pupillen.

Bild:
Amedeo Modigliani, «Cariatide», 1913/14

1840 - 1926

Claude Monet

Wiederholt wandte sich Monet einem bei den Impressionisten generell beliebten Motiv zu: dem Wasser. Dessen Oberfläche mit dem sich darin brechenden Licht oder der sich je nach Tages- oder Jahreszeit unterschiedlich widerspiegelnden Umgebung forderte die Künstler immer wieder aufs Neue heraus.
In «Eglise de Vernon, Brouillard» (von 1894, auf 1893 vordatiert) faszinierten Monet Spiegelungen an einem Nebeltag. «Neige à Amsterdam» (1874) fasst beispielhaft das Anliegen der Impressionisten zusammen: Statt Szenen einfach «nur» abzubilden, verschrieben sich die Künstler der Momentaufnahme und Zufälligkeit des Bildausschnittes.

Bild:
Claude Monet, «Neige à Amsterdam», 1874

P

1881 - 1973

Pablo Picasso

Dank der jahrzehntelangen Freundschaft zwischen Siegfried und Angela Rosengart und Pablo Picasso ist der wohl anregendste Künstler des 20. Jahrhunderts mit 32 eindrücklichen Gemälden, vorwiegend aus dem Spätwerk, in der Sammlung präsent. Die künstlerische Souveränität und handwerkliche Vitalität zeigt sich überdies in etwa 100 Zeichnungen, Aquarellen und graphischen wie plastischen Arbeiten. Ergänzt werden diese Werke mit faszinierenden Fotos von David Douglas Duncan.
Die thematische Vielfalt seines Werkes sowie Picassos überströmende malerische Phantasie vermitteln Gemälde wie «Femme au Chapeau de Paille sur Fond Fleuri (Marie-Thérèse)» (1938) oder «Femme et Chien Jouant» (1953).
Neben weiteren Figurenbildnissen, Akten und Interieurs der 1950er- und 1960er-Jahre stellt «Portrait d`un Peintre (d`après El Greco)»  von 1950 erstmals ein wichtiges Hauptthema des Spätwerks vor: das Paraphrasieren von Werken anderer Künstler.
In diesem wie auch in «Le Gentilhomme à la Pipe et Fleurs» (1968) oder in «Personnage Rembranesque et Amour» (1969) offenbart sich immer wieder Picassos ungebrochen grosse stilistische Freiheit und Souveränität hinsichtlich Farb- und Sujetwahl. Einzigartig in der Schweiz sind die grossformatigen Gemälde aus den Jahren 1967 bis 1969. Diese Werke wurden lange Zeit aufgrund ihres neuen Duktus von vielen Sammlern, Kritikern und selbst Freunden Picassos kopfschüttelnd abgelehnt. Unmittelbar nach ihrer Entstehung hatten jedoch Siegfried und Angela Rosengart  sie spontan und ohne Vorbehalte ausgewählt.

Bild:
Pablo Picasso, «Femme au Chapeau de Paille sur Fond Fleuri (Marie-Thérèse)», 1938

1830 - 1903

Camille Pissarro

Die Sammlung Rosengart dokumentiert das Anliegen der Impressionisten anhand beeindruckender Arbeiten. Darunter befindet sich das älteste Werk der Sammlung: «Environs de Louveciennes, la Route» (1871) von Camille Pissarro. 
Im locker hingetupften Blattwerk der Bäume, in deren Schattenspiel auf der Dorfstrasse und im leicht dunstig wirkenden Himmelsblau hielt Pissarro mit weichen Farben überzeugend die Stimmung und Atmosphäre eines heiter-anmutigen Sommertages fest. In Louveciennes, einem Vorort von Paris, malte Pissarro etliche weitere pleinairistische Bilder.

Bild:
Camille Pisarro, «Environs de Louveciennes, la Route», 1871

R

1841 - 1919

Pierre Auguste Renoir

In der Sammlung Rosengart ist Renoir mit zwei Werken vertreten.
Seit Beginn machte sich Renoir vor allem als Porträt- und Figurenmaler einen Namen. Einen Eindruck seines Könnens geben «Nu de Dos» von 1879 in Pastell und das Ölgemälde «L`Italienne au Tambourin» von 1881.

Bild:
Pierre Auguste Renoir, «L`Italienne au Tambourin», 1881

1871 - 1958

Georges Rouault

Im gleichen Jahr wie Utrillos «Les Quais de la Seine» entstand Georges Rouaults «Clown au Singe» (1905).
Rouault griff Zeit seines Lebens ein gegen Ende des 19. Jahrhunderts allgemein bekanntes Thema auf, in dem er seine ähnlich tragische Existenz und schliesslich die der ganzen Menschheit widerspiegelt sah: das Thema des tragischen, traurigen oder einsamen Clowns beziehungsweise Gauklers. «Der Clown? ... das bin doch ich... das sind wir... wir alle», so seine Worte.
Der hochsensible Künstler lebte lange Zeit äusserst zurückgezogen, verschwieg selbst Freunden die Adresse seines Ateliers und verweigerte jedes Interview.

Bild:
Georges Rouault, «Bouquet au paisage lunaire», um 1940

S

1859 – 1891

Georges Seurat

Die Sammlung Rosengart zeigt zwei kleine, jedoch bedeutende Ölskizzen zu den beiden Hauptwerken Seurats.
«Une Baignade, La Seine à Asnières ou Le Pont de Courbevoie» (1883/84) ist eine von insgesamt 15 in der Natur entstandenen Skizzen, die zur Vorbereitung seines ersten pointillistischen Gemäldes «Une Baignade à Asnières» (National Gallery, London) dienten.
Das ebenfalls als Plein-air-Studie entstandene kleine Ölgemälde «La Grande Jatte, Le Chien Blanc» (1884/85) ist in einer «prä-pointillistischen» Technik ausgeführt. Es ist einer der 34 Entwürfe, die gleichzeitig mit dem monumentalen Bild «Un Dimanche à la Grande Jatte» (1884-86, Art Institute of Chicago) entstanden.

Bild:
Georges Seurat, «La Grande Jatte, Le Chien Blanc», 1884/85

1861 - 1935

Paul Signac

Mit Signac ist neben Seurat ein Künstler vertreten, der aufgrund der von ihm entwickelten pointillistischen Maltechnik bereits dem Neo-Impressionismus angehört. «L`Entrée du Port de St-Tropez» (um 1902) ist eine hinreissende Arbeit, die durch eine aufgelockerte Malstruktur aus wie spontan gesetzten Linien und Flecken und einen brillant-vibrierenden Farbauftrag besticht.
Signac entdeckte 1892 das unter Künstlern damals noch unbekannte Fischerdorf St. Tropez, das er fortan alljährlich besuchte.

Bild:
Signac, «L`Entrée du Port de St-Tropez», um 1902

1893 - 1943

Chaim Soutine

«Peintres maudits» (verfemte Künstler): So wurde in Frankreich die Gruppe junger Künstler um Utrillo und Modigliani genannt. Mit ihnen war der gebürtige Weissrusse Soutine untrennbar verbunden, da er sich – wie sie – gegen die Vorherrschaft des Kubismus auflehnte.
Seinen künstlerischen Durchbruch hatte Soutine 1923, als der grosse amerikanische Sammler Albert Barnes das Atelier des bis dahin völlig unbekannten Malers leerkaufte.
«Mas à Céret, La Route Montante» von 1921 entstand in einer Zeit, als sich Soutine auf Anraten seines Kunsthändlers in den Pyrenäen aufhielt. Hier entstanden vorwiegend farbenkräftige Landschaftsbilder in einem ungestümen, geradezu leidenschaftlich expressiven Pinselduktus.

Bild:
Chaim Soutine, «Mas à Céret, La Route Montante», 1921

U

1883 - 1955

Maurice Utrillo

«Les Quais de la Seine» (1905) ist eines der frühesten Werke des Autodidakten Maurice Utrillo, Sohn der Malerin Suzanne Valadon. Das Werk fesselt durch einen locker-beschwingten impressionistischen Pinselduktus und eine heitere, schillernde Farbigkeit. Losgelöst von der Gegenstandsfarbe tauchte Utrillo die Gebäude, die Bäume, das Ufer, die Absperrung und die Mauer links quasi in Angleichung an das vorüberfliessende Wasser in ein Farbenmeer aus Blautönen.
Um 1908 entstand das bedeutende Bild «La Butte Pinson à Montmagny». In dieser nördlich von Paris gelegenen Gegend, wo Utrillos Mutter ein Haus besass, schuf der Künstler viele weitere Gemälde. Im Gegensatz zu den späten Bildern ist das Werk pastos gemalt: Durch den dicken Farbauftrag stehen die Farben reliefartig auf dem Malgrund.

Bild:
Maurice Utrillo, «La Butte Pinson à Montmagny», um 1908

V

1868 - 1940

Edouard Vuillard

Gemeinsam mit Pierre Bonnard, Maurice Denis und Paul Sérusier begründete Edouard Vuillard 1889 in Paris die symbolistische Künstlergruppe «Nabis» (Propheten, Erleuchtete). Deren Forderung nach einer neuen, dekorativen Kunst erfüllte Vuillard mit seiner hochformatigen Arbeit «Jardin des Tuileries» (1894) aus der Serie «Les Jardins publiques». Charakteristisch ist die Wiedergabe der Baumkronen, der Wege im Hinter- und Vordergrund, der Licht- und Schattenflecken sowie der bewachsenen Mauer. Diese Elemente sind nicht mehr aus unzähligen weich verschwimmenden Farbtupfern gebildet, sondern aus teilweise hart aneinandergrenzenden, grossteilig gehaltenen Farbflächen. Die wie Schablonen wirkenden, flach gehaltenen Baumkronen und Menschen verraten zudem Vuillards Auseinandersetzung mit japanischen Holzschnitten, von denen er eine umfangreiche Kollektion besass.

Bild:
Edouard Vuillard, «Jardin des Tuileries», 1894